Es gibt einen wichtigen Marktteilnehmer in den Industrienationen und auch zunehmend den Schwellenländern: die Pharmaindustrie. Kunden sind wir alle. In den USA liegen die Kosten für die Gesundheit bereits bei 15 Prozent des Bruttoinlandproduktes – in Deutschland bei etwa 12 Prozent. Zwischen 200 – 300 Milliarden werden hierzulande Jahr für Jahr für kranke Menschen ausgegeben.
Rezeptfreie Medikamente darf die Pharmaindustrie öffentlich bewerben. Sowohl im TV, in den Printmedien und vor allem auch in den Apotheken: hier sind Regalwerbemittel aller Art im Einsatz. Regalaufleger (teils warentragend), Regalstecher, Wobbler. Es finden sich Zweitplatzierungen mit tiefgezogenen Toppern oder 3-D Thekendisplays. Werbung muss hier mit dem Hinweis versehen werden: Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Nur die USA und Neuseelang erlauben die Werbung mit rezeptpflichtigen Medikamenten. In der Arztpraxis sind in Deutschland Werbemaßnahmen nicht gestattet. Hier geht es um die Information rundum die Krankheit. Beliebt sind tiefgezogene Anatomietafeln. Sowohl für der Tiermedizin, als auch die Humanmedizinische Praxis werden ständig Info-Tafeln in 3-D produziert. Geradezu legendär ist das Display zu den 3 Stadien einer Hundeherz-Erkrankung die (als Reliefdisplay) in – fast – jeder zweiten Tierarztpraxis zu finden ist. Um einen weiten Kundenkreis zu erreichen modifiziert die Pharmaindustrie gerne Medikamente um weitere Anwendungsoptionen. Erkennbar verfügt die Industrie über ein enormes Budget für Marketing und Werbung. Dieses Volumen fließt vielfach in die Produktion von POS-Werbemitteln. Hier sind Unternehmen wie Bayer Healthcare, GlaxoSmithKline, ReckittBenckiser und Klosterfrau (u.v.m.) den Weg der 3-D Werbung gegangen um die Produktbotschaft noch einmal plastisch nach vorne zu bringen. Spezialisiert Agenturen bemühen sich in besonderem Maße um die Planung und Durchführung geeigneter Kampagnen. Die Strategie scheint sich zu lohnen: Pharmaunternehmen gehören zu den profitabelsten Firmen überhaupt.
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